Samstag, 15. März 2014

Erfahrungsabhängige Neuroplastizität

Einsicht, Zufriedenheit, Selbstvertrauen, Friedfertigkeit, Liebe, Entschlossenheit und Widerstandskraft helfen uns mit den alltäglichen Problemen fertig zu werden, unsere Wohlbefinden aufrecht zu erhalten und anderen mit Geduld und Fürsorge zu begegnen. Durch Gedanken über schöne und positive Dinge gelingt es uns, negativen Gedanken weniger Raum zu schenken. 
Jede mentale Aktivität in Form von Gedanken oder Gefühlen beruht auf neuronaler Aktivität. Wiederholte mentale resp. neuronale Aktivität führt zu dauerhaften Veränderungen unserer neuronalen Strukturen. Das bedeutet, dass wir also unser Gehirn über unser Bewusstsein zu unseren Gunsten optimieren können, was letztlich wieder unserer Psyche zugute kommt. Positive Erfahrungen bewusst durchleben ist der beste Weg zu mehr Glück. Indem wir täglich das Gute in uns aufnehmen und positive Erfahrungen in uns aktivieren, können wir die guten Gefühle in unseren neuronalen Strukturen fest verankern.


Dienstag, 11. März 2014

Time

Foto: wikipedia.org





Time is like a river.
You can never touch the same water twice because the flow that has gone by never will go by again.

Donnerstag, 6. März 2014

Gesche Rapten: Der Geist und seine Funktionen


Vorstellung
Auf die Objekte, die durch Sinneswahrnehmungen wahrgenommen werden, reagieren wir mit Gedanken und Vorstellungen.
Wir neigen dazu, über alle Sinneswahrnehmungen, die unsere alltäglichen Erfahrungen ausmachen, nachzudenken. Mit dem begrifflichen Denken haben wir philosophische und psychologische Systeme konstruiert, um uns selbst und die Welt zu erklären.
Wahrnehmung ist ein aufnehmender, nicht-diskursiver (schlussfolgernd) Geist.
Vorstellung ist reagierender, diskursiv.




Wahrnehmung hat drei Hauptursachen:
- ermächtigende Bedingung
- Objekt-Bedingung
- unmittelbare Bedingung (vorangegangener Geisteszustand)
Vorstellung hat nur zwei Bedingungen:
- ermächtigende Bedingung
- unmittelbare Bedingung (vorangegangener Geisteszustand)
Da es sich beim vorangegangenen Geisteszustand um einen Geisteszustand handelt, sind die ermächtigende und die unmittelbare Bedingung dasselbe.
Die Vorstellung erfasst - im Gegensatz zur Wahrnehmung - ein Objekt nicht indem ihr ein Objekt erscheint, sondern aufgrund subjektiver Eindrücke.
Die Vorstellung „das ist ein Würfel“ ist die gedankliche Feststellung eines Objektes, das bereits durch eine Sinneswahrnehmung erfolgte.
Zu den konzeptuellen Reaktionen auf unsere Erfahrungen gehören auch die Emotionen. Diese subjektiven Erfahrungen entstehen durch Veranlagungen aufgrund von Gewöhnung (manche Menschenreagieren schnell mit Ärger, andere mit Geduld). Diese Reaktionen entsprechen der Art, wie unser Geist geschult wurde. Sie sind jedoch nicht unveränderliche Eigenheiten unseres Geistes, denn sie können mit heilsamen Gegenmitteln abgewöhnt werden wie bspw. Liebe, Mitgefühl, Gelassenheit.

Geistige Bilder
Hauptmerkmal der Vorstellung ist die Vermischung des realen Objektes mit einem geistigen Bild. Der konzeptuelle Geist ist nicht in der Lage, zwischen diesem eigenen, subjektiv projizierten Bild und dem realen Objekt zu unterscheiden. Darum handelt es sich bei einer Vorstellung um einen getäuschten Geisteszustand. Die Täuschung bezieht sich auf die Weise, wie das Objekt erscheint und nicht darauf, dass es nicht richtig erfasst wurde (es handelt sich nicht um einen Defekt im Sinnesorgan).
Der konzeptuelle Geist erfasst somit das Objekt mit Hilfe eines geistigen Bildes, aber die Vorstellung kann nicht zwischen den tatsächlichen Eigenschaften des Objektes und den subjektiv zugeschriebenen Eigenschaften des geistigen Bildes unterscheiden.

Bedeutungs- und Klangbilder  
Konzeptuelle Geisteszustände können in drei Arten unterteilt werden:
- Bedeutungsbilder aufgrund einer persönlichen Erfahrung
- Klangbilder aufgrund einer verbalen Beschreibung
- Bedeutungs- und Klangbilder zusammen
Die Vorstellung erfasst somit ein Objekt aufgrund von Bedeutungs-, Klangbildern oder beiden zusammen.
Wenn wir ein Objekt direkt wahrnehmen (vorstellungsfreier, ungetäuschter Geist über ein Sinnesorgan), können wir uns das Objekt mithilfe eines Bedeutungsbildes vorstellen.
Ohne direkte Erfahrung können wir uns das Objekt nur aufgrund eines Klangbildes, nämlich einer verbalen Beschreibung vorstellen.
Vorstellung mittels Bedeutungs- und Klangbild zusammen ist nur möglich, wenn beide bereits vorhanden sind. Alle drei Arten sind subjektive Projektionen, also Duplikate eines Objektes in Form eines geistigen Bildes. Nur indem dieses Bild dem Geist erscheint, kann eine Vorstellung zustande kommen.

Unterscheidung in richtige und falsche Vorstellung
Richtige Vorstellung erfasst ein Objekt (Vase), das tatsächlich existiert.
Falsche Vorstellung hingegen erfasst ein Objekt (Ufo), das nicht existiert.
Bei einer richtigen Wahrnehmung existiert das Objekt so, wie  es der Wahrnehmung erscheint, wohingegen bei der falschen Wahrnehmung das Objekt nicht so existiert, wie  es der Wahrnehmung erscheint, bspw. durch einen Defekt im Sehorgan oder in einem Traum, wo das Objekt in diesem Augenblick nur in uns selbst existiert.
Bei einer Vorstellung erscheint das Objekt ja immer trügerisch durch die Vermischung des Objektes mit einem inneren Bild. Deshalb unterscheidet man richtige und falsche Vorstellungen danach, was sie erfassen, nicht was ihnen erscheint.

Einteilung in erinnernde und zukunftsgerichtete Vorstellung
Der konzeptuelle Geist denkt nicht nur über gegenwärtige Erfahrungen nach, sondern kann sich auch an vergangene Erfahrungen erinnern und zukünftige Ereignisse planen.
Die Wahrnehmung hingegen befasst sich mit Objekten, die gegenwärtig existieren und unmittelbar erfahren werden können.
Wir verbringen leider viel Zeit mit Erinnerungen und dem Planen der Zukunft, ohne ihre wahre Natur zu untersuchen.